Berg der Fische

Das musst Ihr aber sehen. Das ist ein Tauchgang dass Ihr nicht ohne wäre. So einfach war die Mitteilung vom Tauchcenter nach 3 Tage mit Tauchgängen die wohl am besten als durchschnittlich bezeichnet werden kann. Wir waren deshalb sehr leicht zu überreden. Wir sollten zwar viel segeln weshalb der Tauchgang etwas teurer wurde, aber das war OK. Es war trotz allem doch immerhin stillen Urlaub.

Breafing

Im Tauchcenter wurden alle Teilnehmer in ein Kursuslokal eingestuft, wonach einer der wohl detaillierteste Breafings gemacht wurde was ich in 25 Jahre erlebt habe. Ich habe früher getaucht wo keine Breafings gemacht wurde, was ich damals sehr schlimm fand, aber das hier war der totale Gegensatz. Selten habe ich so viele gute Informationen gekriegt. Da waren so viele dass die wenigsten von den Teilnehmern sich an alle Details erinnern konnte. Das Meiste ging darum wie man in und aus dem Wasser kam. Wie man sich in die Strömung verhalten sollte. Wie man sich in die Bodenwellen verhalten sollte. Wir wurden in 3 Gruppen eingeteilt, Sicherheitsprozeduren wurden durchgegangen und wir wurden erzählt wo wir uns während des Sicherheitsstopps Aufenthalten dürften. Endlich wurden wir über die Anwesenheit von einer Deko Flasche informiert. Alles sehr detailliert. Deutsche Gründlichkeit – das war genau was es war.

Segeln

© Fmlaursen.dk Die Ausrüstung wurde zusammengepackt und im Auto ging es Richtung Hafen wo wir uns umgekleidet haben. Das Boot wurde schön gepackt so dass für alles Platz war. Während ich auf ein 1 Euro Kaugummi gekaut habe, ging es über Stock und Stein zum Gebiet „Berg der Fische“. Dieser Namen hat doch was – vor meine Augen sah ich jedenfalls ein Felsen der von so vielen Fischen umgeben war, dass man Ihn nicht sehen konnte. Ich habe der Tauch Guide darüber informiert, dass mein Computer etwas Konservativ ist, weshalb ich nicht tiefer als 30 Meter gehen wollte. Das war ganz OK mit Ihm, aber wollte ich was Interessantes sehen, dann musste ich bis 40 Meter runter. Hmmm – Ich weiß nicht so richtig – ich kriegte langsam ein etwas merkwürdigen Geschmack im Mund, und das Kaugummi war nicht schuld.

Der Tauchgang

© Fmlaursen.dk Der Anker wurde in ein kleines Loch des Felsen gelegt. Das Loch war in 20 Meter, und deshalb ganz schwierig zu finden. Wir wurden dann alle ins Wasser geworfen nach die Prozeduren die schon verabredet waren. So weit so gut. Das Erste was wir herausgefunden war, war das es hier überhaupt keine Strömung war. Das war ja gar nicht so schlecht. In 20 Metern hatte man uns garantiert, dass wir ein Barsch sehen würde. Na ja – man hat wohl vergessen sich mit dem Barsch zu verabreden. Der war jedenfalls nicht da. Dann ging es rund um den Berg. Große Fische wie versprochen gab es nicht viele – aber ein paar waren schon da. Dann ging es Richtung 30 Meter. Die Bodenwellen waren absolut da. Man wurde so 5-7 Meter von Seite zu Seite geschoben. Also musste man Abstand zu den Klippen halten. Dies hörte aber bei 25 Meter auf. Der Tauch Guide ging tiefer und bei ungefähr 35 Meter hat er alle zu sich gewunken, denn er hatte etwas sehr interessantes auf 40 Meter gesehen was so wichtig war dass wir alle die Risiko für DCS eingehen musste. Dies war ein kleiner Krebs. Neben uns kam eine große Gruppe von Makrele vorbei. Dies war sehr schön anzusehen, dauerte aber nicht lange – oder ich war zu betrunken von N2 um dies zu registrieren. Der Guide hat dann damit begonnen kleine Fische zu füttern, und wir alle bewegten uns Richtung höheres Gewässer. Der Guide folgte aber anfangs nicht mit. Wir waren alle so bis 10 Meter über Ihn wo wir tüchtig gewartet haben.

Plötzlich ist er aber aufgewacht. Er registrierte, dass er wohl der Einzige war der sich für das Fischfüttern interessiert hat. Also ging es weiter um den Berg herum. Er war immer noch relativ tief gegenüber der Rest der Gruppe. Ich habe mein Computer genau gefolgt und ich war dicht an die 0-Deko Grenze. Ich habe mich deshalb bis auf 17 Meter hochgearbeitet, wo der Rechner endlich gab mir ein wenig Abstand zum 0-Deko. Ich fühlte mich doch etwas allein da oben wo ich 5-7 Meter hin und her geschoben wurde. Da war aber nicht viel anderes zu tun als da zu bleiben. Dann hat der Guide die Idee gekriegt auf sein eigenen Rechner zu gucken. Ich vermute dass er tief in Deko war, denn plötzlich waren seine Augen so groß, dass die kaum hinter die Maske passten. Dann sollten wir alle plötzlich höher gehen. Bei 15 Meter war es sehr wichtig der Anker zu kontrollieren, was auch ein wenig Zeit gekostet hat. Ich vermute dies war ein tiefes Deko was wir da durchgeführt haben. Dann ging es Richtung Deko Leine, wo wir alle 10 Minuten Aufenthalt hatte was eine recht lange Zeit ist wenn die Wellen so groß sind wie hier bei Teneriffa. Ich vermute aber dass die 10 Minuten so ungefähr die Dekozeit war, was der Guide sich auf die 40 Metern geholt hatte. Zum Glück wurde niemandem Seekrank, und zum Glück hatte niemandem es nötig die Dekoflasche zu benutzen. Glück – denn man hatte die beim Tauchcenter am Morgen vergessen und uns übrigens darüber nicht weiter informiert. Ich glaube ich war der Einzige der dies gesehen hat. Einer nach dem Anderen kamen wir dann wieder zurück im Boot, und dann ging es wieder mit voller Schraube wieder zurück zum Hafen.

Konklusion

© Fmlaursen.dk Meine Erwartungen waren wohl etwas übertrieben bei dieser Tauchgang – allein wegen die Aussagen die im Voraus gegeben war. Ich war also deshalb etwas enttäuscht. Wo das jetzt gesagt ist war der Tauchgang so gesehen nicht so schlecht. Da war aber kein Grund so tief zu gehen, und hätte man bei 30 Meter gestoppt dann hätte man auch eine anständige Bodenzeit gehabt und Zeit gehabt die Details die an 30 Meter zu sehen war zu genießen. Mein Tauchgang ging damit die Anderen im Auge zu behalten um sicher zu sein dass die nicht verschwand. Es kann sein dass ich zu vorsichtig bin – und gegebenen falls habe ich es damit recht gut.

Wollen Sie hier auch tauchen gehen, dann macht sicher dass die Erwartungen mehr realistisch sind, als meine. So schlecht ist es auch nicht. Ich habe bloß andere Tauchziele gesehen die viel besser waren. Wenn ein Tauchgang 35 Euro kostet (2011 Preis), meine ich doch dass man ein Qualitätstauchgang erwarten kann. Ein Tauchgang wo der Guide etwas über seine eigene Interessen sehen kann. Ein Guide der die Pläne folgt und der selber auch sein eigenen Rechner von Zeit zu Zeit angucken kann.