Wieder Tauchbereit

Das heutige Frühstück ist wieder eine Katastrophe. Schnell geschluckt wird es wieder Zeit zum Bootssteg runter zulaufen. Obwohl meine Erkältung noch nicht ganz weg ist, meine ich dass es doch jetzt wieder verantwortlich ist tauchen zu gehen. Wir – heute sind wir 8 Tauchern und die Besatzung – sind bereit rauszufahren. Die Frau notiert sich, dass es heute nur 3 Männer an Bord gibt – und Kalle (Der Tauch Guide). Wir lassen diese Anmerkung für eine kurze Weile da stehen. Erst nachdem sie mein Gesichtsausdruck sah, hat sie erkannt was sie da so gesagt hatte.

© Fmlaursen.dk Es weht ein kräftiger Wind aus dem Norden. Das Meer zeigt Zähne. Wir fahren deshalb erst Richtung Norden um da zu Tauchen wo wir gestern waren. Na ja – fast jedenfalls. Solange das Wetter ist wie es jetzt ist, gibt es halt keine anderen Möglichkeiten. Auf Grund der Wellen können wir am Riff nicht anbinden, und wir müssen deshalb mit den Flossen richtig paddeln um da rein zu kommen. Wir schwimmen 15 Meter über dem Boden bis wir an Formationen ankommen die wie Korral Riffe aussehen. Die Strömung geht in Südlicher Richtung. Wir müssen deshalb viel Schwimmen ohne eigentlich aus die Stelle zu kommen. Anfangs bin ich eigentlich der Meinung, dass die Seen hier wo ich lebe anscheinend besser zu tauchen sind, als das was wir hier sehen. Aber nach 30 Minuten Paddeln fangen die Sachen doch an etwas anders auszusehen. Plötzlich bin ich ganz begeistert und meine Kamera kommt wieder in Aktion.

UW-Foto

Ich habe mich dafür entschlossen mit Weis abgleich zu spielen. Das habe ich nie zuvor gemacht, und muss sofort auch sagen, dass meine Bilder bei weiten nicht so gut sind wie die, die die Frau mit Ihrem Nikon aufnimmt wo sie ein Rotfilter vor die Linse hat. Mein Dinosaurier von einem Olympus (4040) wird deshalb jetzt getestet wie nie zuvor. Ich habe keine weise Platte vor mir um die Einstellung richtig zu kriegen. Ich muss deshalb versuchen und probieren. Das Display ist so klein, dass es unmöglich ist das Resultat unter Wasser zu beurteilen. Ich bin deshalb sowas von gespannt und freue mich darauf, dass es auf dieser Tauchgang nichts Wichtiges gibt was unbedingt fotografiert werden muss. Ich kann testen und ausprobieren – und das ist was ich tue.

© Fmlaursen.dk Kaum habe ich damit angefangen zu fotografieren, da teilt die 3 Taucherin mit, dass sie 100 Bar übrig hat. Verdammt kann ich nur denken. Mein Zeigefinger ist ja nicht mal warm geworden. Wir kehren aber um, denn das ist ja so vorgeschrieben. Es zeigt sich aber später, dass sie ein Fehler am Tauchcomputer hat, weshalb das Ding sowas von falschen Angaben von sich gibt. Am Ende des Tauchganges zeigt es sich, dass sie mehr Luft übrig hat als wir. Zum Glück nehmen wir uns die Zeit und schwimmen ganz langsam zurück. 80 Minuten Bodenzeit kriegen wir und doch noch mehrere Bilder in die Kamera. Das letzte Stück schweben wir über eine Gruppe von Tauchern die unbedingt tief tauchen wollen. Da unten wo fast nur Sand zu sehen ist, gibt es sicherlich nicht viel anzusehen. Durch deren Blasen zu schwimmen ist aber recht schön.

Auf dem Schiff hat der Koch gekocht. Das Essen riecht super schön. Ich danke aber nein, denn ich habe die Vermutung, dass mein Magen sich Beschwerden werde, sollte ich jetzt was essen und in kürzester Zeit wieder tauchen gehen. Kaum mit dem Essen fertig legen sich die Taucher hin und schnarchen mit deren Daumen im Mund. Ich bin echt überrascht wie vil die Taucher hier schlafen müssen. Ich kenne keinen, der so viel Schlaf nötig haben.

Der zweite Tauchgang ist eine Kopie von dem Tauchgang der am 18. November ausgeführt wurde. Ich bin da nie gewesen, also habe ich damit kein Problem. Wieder gibt es eine leichte Strömung, wo man relativ leicht dagegen schwimmen kann. Etwas außer Puste komme ich aber. Die Erkältung ist wohl noch nicht ganz weg. Ich versuche Luft zu sparen, werde aber sofort bestraft da ich leichte Kopfschmerzen kriege und das Gefühl habe, dass mein Magen wieder hoch will. Ich bin ein wenig enttäuscht über das was ich sehe. Muss aber zur selben Zeit auch sagen, dass es besser ist als das was ich zu Hause zu tauchen habe. Ich übe mich immer noch mit dem Weis abgleich. Die Spannung steigt. Viele Korallen scheinen hier gelitten zu haben. Es gibt große Flächen wo die Korallen tot sind. Gegen uns kommen eine riesige gruppe Französische Taucher. Was ist denn das für eine Art von Tauchen? Wir reden hier von absoluten Anfängern. Sieht wie ein Discover Scuba Diving Kurs aus. Ein Tauchlehrer und 2 Schüler. So wie die mit Arme und Beine paddeln versteht man sofort wieso ein Korral ab und zu mal das Leben lassen muss. Ganz den Umfang von Koraltot kann es aber nicht erklären. Da ist sicherlich andere Gründe. Bodenzeit wird 88 Minuten mit Nemo und seine Freunde.

Zurück am Hotel sitzen wir mit den anderen Tauchern zusammen. 2 habe Geburtstag, und am Boot hat man uns Kuchen versprochen. Die Kuchen bleiben leider weg. Sowas kann man uns nicht antun. Es kann ja natürlich auch sein, dass man bis Morgen warten will. Da hat ja noch eine Geburtstag... Wir entschließen uns dafür das Salz abzuwaschen, müssen aber erkennen, dass es bei uns kein heißes Wasser mehr gibt. Die Frau freut sich nicht gerade. Sie ist überhaupt nicht zufrieden mit der Situation. Während ich eiskalt Dusche, ruft sie bei der Rezeption an. Was gesagt wird weiß ich nicht, aber nach 2 Stunden kommt ein Putzteufel vorbei um herauszufinden ob es wirklich kein warmes Wasser gibt. Nachdem er 40 Minuten seine Hand unter dem Wasserhahn gehalten hat, kommt er zu dem Entschluss, dass es wohl stimmt. Er teilt mit, dass wir Morgen früh wieder warmes Wasser haben. Das will ich sehen (und fühlen) ehe ich daran glaube.

© Fmlaursen.dk Die Bilder zeigen sich als ein Erfolg. Ich bin positiv überrascht. So gute Bilder habe ich unter Wasser nie zuvor geknipst. Ich bin fast am dem Punkt wo ich behaupten will, dass ich begeistert bin. Ich glaube aber, dass ich in ein Stück weises Plastik investieren muss. Also Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer noch. Ich werde mich morgen weiter mit dem Thema beschäftigen.

Das Abendessen ist fast genau dasselbe wie vor eine Woche. Der Geschmack ist aber nicht ganz derselbe. Ich glaube der Koch hat Kräuter gekauft. Man kriegt fast lust 2 Portionen zu essen. Und das tun wir dann.

Wir beenden den Tag damit zum Nachbarhotel zu gehen um die Unterhaltung die es da gibt zu genießen. Erst haben wir aber das angeguckt was bei uns angeboten wurde. Wie gut es doch alles scheint – ich glaube nicht dass es Authentisch ist. Wir sind müde und ziehen uns deshalb zurück. Noch ein Tag ist vorüber.

Die Wettervorhersage für Morgen sieht übrigens nicht al zu gut aus. Da bin ich gespannt was passiert. Windig soll es werden.

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