Ein Tag auf dem Meer

Das Frühstück muss an diesem Morgen Früh gegessen werden. Wir müssen ja wieder auf hohem See raus. Mein Plan war eigentlich heute Tauch zu gehen, aber ich glauben nicht das meine Erkältung das positiv sehen wird. Also werde ich wieder nur am Bord bleiben und genießen, dass die andere das tun könne was ich gerne machen würde. Ich bringe aber meine Sachen an Bord. Hier kann ich dann konstatieren, dass meine 2 Nitrox Marken weg sind (zeigt sich nach ein paar Tage das die sich in einer meiner Flossen versteckt haben).

Es ist so richtig Windig geworden. Aber so richtig! Um 2 Uhr morgens hat einer der Türe bei uns so geklappert, dass ich nicht schlafen konnte. Ich musste aufstehen und etwas in die Tür einklemmen, so dass es wieder ruhig wurde. Was für ein Lärm. Damit war ich aber so wach geworden, dass es weit über eine Stunde gedauert hat ehe ich wieder einschlafen konnte.

© Fmlaursen.dk Jetzt ist der Wind nicht halb so schlimm wie um 2 Uhr, aber Windstill kann man das bestimmt nicht nennen. Wir mussten heute Morgen in ein kleineres Boot überführt werden, da das andere Boot wohl undicht geworden ist. Wir werden deshalb jetzt von den Wellen hin und her geschüttelt. Die Wellen sind wieder der Grund weshalb wir an die Innenriffe tauchen müssen. Ich habe schon heute Morgen vorhergesagt, dass wir an die Innenriffe tauchen werden. Wir haben nämlich wieder Tauchschüler mit. Der Tauchpartner von meiner Freundin zieht mir zur Seite und sagt anerkennend, dass ich wohl mit meiner Vorhersage nicht ganz unrecht hatte. Das Wasser zeigt heute Zähne. Man könnte fast behaupten, dass das Wasser Weis ist. Die Taucher meckern, dass es wieder Innenriff ist, aber was soll man da tun. Wir sind weniger Gäste auf dem Schiff, aber das Schiff ist auch viel kleiner. Als umgekleidet werden soll herrscht wieder das totale Chaos. Man sollte nicht glauben, dass ich hier mit Deutsche Taucher zusammen bin, und das dieses Chaos von Deutsche Taucher organisiert wird.

Mein Tauchanzug ist während der Fahrt in den dazu eingerichteten Bügeln aufgehängt gewesen. Der Wind hat meinen Anzug hin und her geworfen und die Halsmanschette ist dermaßen eingewickelt, dass ich nur mit Hieb und Schwung das Teil retten kann. Der Reißverschluss muss auch geschmiert werden. Trockentauchanzugsreißverschlüsse sind halt etwas mehr Pflegeintensiv, dafür halt trocken. Ab jetzt wird der Anzug nicht aufgehängt. Der kriegt einen guten Platz in meiner Tauchkiste. Abends kann ich das Ding wieder zurück zum Tauchbasis tragen und da spülen. Ich glaube das ist die bessere Lösung.

Der Koch macht das was er am besten tut. Kochen. Ich muss zugeben, dass das was hier an Bord gekocht wird wesentlich besser riecht als das was wir abends im Restaurant kriegen. Dafür ist die Quantität nicht überwältigend. Der Preis ist aber auch nicht gerade hoch – also passt es wohl ganz gut zusammen. Ich werde aber immer noch dieses Angebot abschlagen, da ich solange ich so wenig tue kaum Kalorien verbrenne. Wenn ich anders gesehen tauchen würde, würde ich auch nicht zu viel essen. Ich bin nämlich gegen das Fischfüttern...

© Fmlaursen.dk Um keine lange weile zu kriegen, helfe ich die Tauchern mit deren Ausrüstung. Das heißt – es gibt Tauchern die nicht geholfen werden wollen. Kann selber, will selber. Ich werde von ein paar sowas von angeschimpft, dass ich mich dafür entschließe niemandem zu helfen. Du meine Güte – was ist denn das für eine Welt wo man nur undankbar sein kann.

Sicherheit

Nach dem ersten Tauchgang geht es ein wenig Nördlich. Das nächste Riff liegt ganz dicht am Land. Es wimmelt hier nur mit Bode. Bote mit Schnorchel Tauchern. Wir kriegen unsere Taucher ins Wasser und plötzlich segeln die Bote hin und her als ob der Teufel hinterher ist. Dies anzugucken wohlwissen das wir gerade Taucher ins Wasser gelassen haben macht mich ganz wütend. Das was ich hier sehen ist sowas von unverantwortlich. Ich bin kurz davor alles was mit Tauchen zu tun hat für diesen Urlaub abzubrechen. Es muss die Sonne sein. Das Gehirn von die Lokalen muss sowas von abgekocht sein, dass die nicht mehr denken können. Ich bin kurz davor den Kapitän anzuschimpfen, zähle bis 1000 und gebe nach. Ich kann sowieso hier nichts tun, und habe auch nichts zu sagen. Ich bin hier nur der Tourist. Aber alte Schwede du – das hier ist kurz gesagt völlig unverantwortlich.

Einer nach dem anderen kommen die Leute an Bord. Keine ist überfahren worden und wir können alle glücklich nach Hause segeln. Ich gebe zu, dass ich im Keller bin. Fühlt sich fast wie eine kleine Depression der aus dem Körper muss. Irgendwie habe ich es aber währende die anderen tauchen waren geschafft ein paar Aggressionen los zu werden. Es geht deshalb jetzt etwas besser. Sogar die Erkältung fühlt sich besser an, und ich bin jetzt überzeugt, dass ich morgen ein Teil dieser Zirkus sein werde. Ein Zirkus dass ich jetzt von oben gesehen habe, und die ich jetzt von unten sehen will.

Wir entschließen uns dafür heute nicht zum Tauchladen zu gehen. Stattdessen geht es zum Apartment wo Bilder studiert werden und der Körper in ein heißes Bad regeneriert wird.

Heute Abend muss eingekauft werden. Wasser ist fast alle. Wir wollen uns auch ein paar T-Shirts angucken oder was sonst noch hier angeboten wird. Danach soll gegessen werden. Wir werden sicherlich das was wir kriegen wiedererkennen. Es ist unglaublich was man Touristen hier anbietet. Ich habe das Gefühl dass ich Gewicht verliere und dass ich durch das Essen was hier angeboten wird keine Energie kriege. Ich beginne langsam zu verstehen weshalb wir abends so müde sind. Wir werden hier ganz einfach unterernährt.

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