Ein Tag im Süden

Um 08:00 Uhr wird an der Tür geklopft. Es ist der „Putzman“ – dessen Titel wir später zu „Putzteufel“ ändern. Er will hören ob er sofort mit der Reinigung anfangen kann. Wir haben nur ganz wenige Stunden geschlafen, und sind deshalb für diesen Service nicht so richtig bereit. Ich muss deshalb zustehen, dass ich unser Putzteufel mit etwas großen Buchstaben anrede. Er ist eigentlich nicht schuld – er ist nur am falschen Ort zur falschen Zeitpunkt. Nachdem wir ihm weggescheucht haben, einigen wir uns, dass es langsam Zeit ist aufzustehen da wir ja sowieso wach sind. Wir begehen uns zum Badezimmer und benutzen die ganz wenige Tropfen warmes Wasser die immer noch vorhanden sind. Hier muss zugefügt werden – wir reden hier nicht von al zu viele Tropfen.

Frühstück

© Fmlaursen.dk Im Restaurant ist es wenn nicht gerade leer, dann jedenfalls ziemlich leer. Wir finden uns ein freier Tisch (von die es reichlich gibt), und gehen zum Buffet um das herauszusuchen was wir gerne haben will. Sagen wir es sofort – Wer wählerisch ist wird hier hungrig weggehen. Das Brot ist sowas von trocken und langweilig. Die Beilagen sind sowas von geschmacklos – kann aber gegessen werden. Ich würde aber nicht weit fahren um diese zu kriegen. Es gibt auch Salat – Salat wagen wir aber noch nicht. Da müssen unsere Magen erst angewöhnt werden. Käse gibt es auch. Der Fettprozent ist aber nicht gerade niedrig – schmeckt aber nach nichts. Hätte man hier auch Nutella gehabt wäre es eine gute Mischung gewesen. Nutella hat man aber nicht. Schade. Es gibt auch ein etwas trocken aussehender Käse. Die Frau meint dass dieser in Ordnung ist – Sie meint aber auch, dass ich mich davon abhalten soll da es bestimmt nichts für mich ist. Es ist auch möglich zubereitete Eier zu kriegen. Ich habe einst Salmonella gehabt – also halte ich mich davon entfernt. Ich sehe da kein Grund das Risiko einzugehen, Salmonella noch mal zu kriegen. Kleine Cocktail Würste gibt es hier auch. Der Geschmack erinnert an die Beilagen und der Käse – Kein Geschmack! Ich frage mich ob da überhaupt Fleisch zu finden ist. Das interessante ist aber, dass diese Würste in einem Paprikagemisch zubereitet sind, wo man anscheinend auch Chili eingegossen hat. Das erhöht die Qualität merkbar. Ich würde fast so weit gehen und behaupten, dass dies ein Genuss ist. Also ein paar Mal hoch um Nachschub zu holen. Man soll ja auch was trinken. Ich habe schwarzer Tee gekriegt – und hier meine ich dunkelschwarz. Unmengen von Zucker musste zugefügt werden um dieses Getränk trinkbar zu machen. Leider gab es an diesem Morgen hier an unseren Tisch kein Zucker. War das schlimm... Guckt man im Internet ist der Kaffee hier so gut wie untrinkbar, aber meine Reisebegleiterin hat die doch als akzeptabel beschreiben. Hier muss ich aber zufügen, dass nicht unwesentliche mengen von Milch dazu gegossen wurde. Letztendlich konnten wir auch Juice holen. Ich habe keine Ahnung was dies für eine Mischung war. Der Geschmack ging in die Richtung Wasser mit Farbstoff. Apfelsinen waren jedenfalls nie in der Nähe als dieses Gemisch gemacht wurde.

Anmeldung zum Tauchen

Nach diesem „herrlichen“ Morgenbuffet ging es dann in rasches Tempo Richtung Tauchbasis um uns anzumelden. Sich hier anzumelden verläuft absolut Problemlos. Ich weiß nicht ob die Finanzkreise was zu sagen hat, aber wir waren so gut wie die Einzigen hier und Zeit hatte man unendlich. Ganz schön mal die Anmeldung durchzuführen ohne Stress zu kriegen. Papier muss wie üblich ausgefüllt werden. Überraschend war, dass sich niemandem für die Tauchtauglichkeit interessierte. Ein Blick im Logbuch und alles war in Ordnung. Dann hat man uns eine Tauchkiste gegeben mit Blei und Marken für die Nitrox Flaschen. Ich hatte erwartet, dass diese Operation ein paar Stunden dauern sollte, aber nach 30 Minuten waren wir fertig. Die großen Herausforderungen des Tages hatten wir also jetzt hinter uns, und wir konnten weiter im Programm gehen. Erst ging es Richtung Apotheke. Medikamente um Magenprobleme vorzubeugen musste gekauft werden. Da ich auch leicht Seekrank werde, wurden Gegenmittel gegen dies auch eingekauft. Am Ende standen wir da mit 3 verschiedenen Medikamenten – Preis 3 Euro. Mit solchen Preisen muss dieser Gegend ein Schlaraffenland für Hypochonder sein. Kein Rezept – nur reingehen und der Name des Medikament erwähnen, und dann Zahlen. Alles ist auf Lager. Es war ganz Interessant zu sehen was hier angeboten wurde. Alles von Nasenspray über Asthma Medizin bis hin zu ja die Götter weiß nicht mal was. Die Apotheke hatte ein eigenen Arzt, der gern – gegen Gebühren versteht sich – mithilft herauszufinden was man so nötig hat.

Die Einkäufe des Tages

Wasser war auch auf unserem Einkaufszettel. Im Hotel kostet Wasser fast so viel wie hier in Dänemark – also ging es Richtung Supermarkt (oder wie man solche Kleinläden nennt. Hier kriegt man 1½ Liter für 1 Euro oder 7 Liter für 1½ Euro. Es ist deshalb nicht schwierig zu wählen. Die Herausforderung geht mehr in die Richtung Geld. Zum Glück hatte meine bessere Hälfte ein paar Ägyptische Scheine übrig. Es ist doch das 5 Mal wo sie hier ist. Ich konnte dann Maultier agieren und habe das Ganze nach „Hause“ geschleppt.

Ein fauler Tag

Da wir nur 3 Stunden geschlafen hatten – und wir reden hier nicht von Qualitätsschlaf – machte es nötig, dass wir einen kleinen Nachmittagsschlaf nehmen mussten. Der Putzteufel hatte das getan, was er tun musste, und wir konnten uns deshalb darauf konzentrieren das zu tun was wir tun mussten. Tief schlafen. Wir waren schon ein paar Stunden im Land der Träume. Und es war alles Gold wert. Jedenfalls waren wir 2 ganz neue Persönlichkeiten. Rucksack wurde mit Wasser und Fotosachen gepackt, und dann ging es zum Strand runter um einen Spaziergang entlang dem Strand zu machen. Wir wollten uns die Hotels die hier liegen angucken.

Ob wohl alle Hotels ungefähr gleich schienen hatten die doch alle deren eigenen Spezialitäten. Manche schienen sehr langweilig, andere hatte sich auf bestimmte Sportarten spezialisiert. Manche hatte Kite Surfing als Thema andere Tauchen. Ich will hier nicht alle Hotels erwähnen und beurteilen, nur sagen dass wir mit unserem Hotel zufrieden sein können. Es wird das was wir nötig haben liefern können. Es kann sein dass andere es auch hätte tun können – aber das ist einen ganz andere Geschichte. Die Umgebung am Hotel sind einiger maßen gut erhalten. Lärm haben wir nicht viel wenn man von ein paar Kompressoren vom Nachbarhotel absieht. Man kann damit leben. Es war mein Eindruck, dass ich woanders noch größere Herausforderungen haben würde.

© Fmlaursen.dk Nach ein halbes duzen Kilometer Wanderung entlang der Strand waren wir dann wieder zurück at Lotus Bay. Wir holten unsere Strandbadehandtücher und begannen ein paar Liegestühle zu suchen. Dies zeigte sich als ganz einfach – jedenfalls zur dieser Stunde. Das Hotel hat gerade ein neues Wellness Center gebaut. Hier kann man Massage kriegen und sich in der Sauna aufwärmen. Lange hat es nicht gedauert ehe ein sehr aufdringlicher Angestellter mit ägyptischem Aussehen, der stolz proklamierte dass er Muhammad hieß, uns 10 Mal Massage anbieten wollte. Ich vermute man muss sich hier an dies gewöhnen, da die sich ja deren Brot damit verdienen. 20 Euro für 30 Minuten Massage hört sich auch nicht unbedingt schlecht an – wenn es richtig ausgeführt wird – aber 10 Mal können die vergessen. So nötig habe ich es doch nicht. Ich habe mich jedenfalls noch nicht entschlossen ob ich mir dieses Angebot anschließen will.

Unser Apartment

© Fmlaursen.dk Ein paar Kommentare zum Apartment. Die Größe ist absolut in Ordnung. Die Schänke sind auch in Ordnung. Es gibt ein paar Stühle wo drin man sich hinsetzen kann. Die Aussicht ist nicht die Beste, aber so schlecht ist die auch nicht. Auf der Altan gibt es ein paar Stühle und ein kleiner Tisch. Das Bett ist hervorragend. Ich kann mich nicht daran erinnern wann ich das letzte Mal besser gelegen habe. Ich habe fast den Eindruck, dass wir die Ersten sind, die das Vergnügen haben hier zu liegen. Ich habe ganz kurz in andere Apartments reingeguckt, und hier sehen die Betten auch ganz gut aus – keiner aber so gut wie unseres. Das Badezimmer hat auch eine gute Größe und da ist alles was man nur so nötig hat. Der Stuhl hat aber gewisse Herausforderungen, da das Brett nicht festgespannt werden kann. Die Spülung funktioniert einwandfrei – hier konnte man in Deutschland schon was lernen! Die Badekabine ist leider eine ganz andere Geschichte. Es gibt hier Glasschiebetüren die hin und her gezogen werden müssen. Dies hat sicherlich seit Jahren nicht mehr ordentlich Funktioniert. Der Boden außerhalb der Kabine sieht nach ganz wenigen Minuten aus als ob es eine Verlängerung zum Roten Meer ist. Das Wasser ist nicht gerade warm. Das hießt – lässt man das Wasser lange laufen, dann kommt es irgendwann. Da Wasser hier in die Wüste sicherlich nicht gerade billig ist, sollte man unbedingt was dagegen tun. Türen und Fenstern sind sowas von undicht. Wer hierhin will sollte eine Zeitung wie die Frankfurter Allgemeine mitbringen, und diese zusammenrollen und in die ritzen reinstecken. Im Großen und Ganzen sind wir aber recht zufrieden mit unserem Apartment obwohl wir eigentlich woanders im Hotelkomplex wohnen wollten. Das ist aber eine ganz andere Geschichte.

Das Abendessen

Das Abendessen ist ein Buffet und scheint einigermaßen OK zu sein. Kräuter werden nicht al zu viel benutzt – manche würden sicherlich sagen – und mit Recht - dass alles was hier angeboten wird absolut ohne Geschmack ist. Wir kommen um 20:00 an, und da riecht es aber ein wenig nach Kräuter. Die sind aber nicht im Essen zu finden. 20:00 Uhr scheint populär zu sein. Jedenfalls ist alles so ziemlich voll. Der Fisch des Tages wurde mein Favorit des Tages. Obwohl nicht als Fisch wiederzuerkennen, war doch ein wenig Geschmack dabei. Also zwei Mal hoch um nachzuholen.

Unterhaltung

Wir waren gerade so mit dem Essen fertig, da wurde draußen ein Event annonciert, wo lokale Tänzer zeigen sollte wie man hier in der Gegend Tanzt. 45 Minuten lang haben die alles gegeben was zu geben war. Ein Mann hat sich eine gute halbe Stunde um sich herum gedreht wodurch sein Kleid sich zu einem riesigen Zelt änderte. Es war ganz interessant anzusehen was er daraus machen konnte. Respekt. Wie er es hingekriegt hat nicht umzufallen steht immer noch als die große Frage. Dann kam eine Magentänzerin vorbei. Ich will mich in diesem Gebiet nicht als Experte ausrufen, aber es schien mir, dass sie recht neu im Geschäft war. Sie hat es aber doch hingekriegt 4 Touristen auf die Bühne zu kriegen. Die haben dann gezeigt wie schwierig es doch trotz allem ist Magentänzerin zu sein. Neben uns saß leider ein Wasserpfeife rauchende Zuschauer. Ich habe keine Ahnung wie sowas schmeckt – aber es stinkt! Na ja – Die Zeit lief und wir hatten doch ein paar Stunden Schlaf die nachgeholt werden sollten.