Die Reise beginnt

Es war verabredet, dass der Nachbar uns zum Holzwickede Hauptbahnhof fahren sollte. Gleis 5 bei Dortmund Flughaven. Der Zug, der uns nach Dortmund fahren sollte kam fast auf die Sekunde genau. OK – es war sicherlich 2 Minuten verspätet, aber verglichen mit dem was ich hier von Dänemark kenne, da war es reinster Luxus. Da wir 3 Koffern in die Kategorie 20 Kg mitschleppte, war es nicht ganz einfach ein Platz zu finden wo wir sitzen konnte, aber eine Familie war so nett und haben sich zusammengerückt, und dann ging es plötzlich. Da es ein Regionalzug war mussten wir bei jede Haltestelle anhalten und die Auswechslung von Passiere war nicht unwesentlich, aber zur keine Zeit hatte man das Gefühl dass das Zug überfüllt war.

Angekommen in Dortmund mussten wir uns zum Gleis 18 bewegen. 18 Gleise – für einer wie ich ist 18 Gleise eine ganze Menge. Da wo ich herkomme hatten wir 2 und das war fast unüberschaubar. Leider gibt es in Dortmund kein Fahrstuhl, also mussten wir mit unseren schweren Koffern, die zum Teil mit Tauchsachen gefüllt waren, die Treppen rauf und runter gehen. Das ich ins Schwitzen kam ist wohl klar. Das Problem war nicht die Treppen runterzugehen, sondern die Treppen wieder hoch zu klettern. 2 Züge kamen nämlich zur gleichen Zeit an, und eine Lawine von Menschen flüchtete die Treppen runter ohne uns Platz zu geben. Mehrere Minuten musste ich da mit 40 Kg Gepäck stehen und konnte mich zur keine Richtung bewegen. Ich muss hier zugeben, dass ich ein paar Schweißperlen auf meiner Stirn hatte und meine Atemzüge wurden auch etwas schwerer.

Der Zug womit wir fahren sollten kam so gut wie rechtzeitig. Es war einer von diesen hochmodernen Zügen mit 2 Etagen. Wenn es darum geht ein Zug voll und gut auszunützen, sind die Deutschen kein bisschen besser als wir Dänen. Die Sitze sind in Gruppen von 4 aufgeteilt, und in jeder Gruppe gibt es irgendeiner der sich so platziert dass niemandem die Chance hat einer der 3 übrigen Sitze auszunützen. Sowas kann mir echt wütend machen – ins besonders wenn man wie wir mit 3 schwere koffern versuchen durchzukommen und panisch nach Plätze suchen. Also mussten wir uns neben der Tür setzen – aber das ging ja eigentlich auch. Wir mussten doch trotz allem nur eine gute Stunde hier sitzen. Und jetzt wo ich nachdenke – in die Sitzgruppen waren sowieso kein Platz für unsere Koffer. Zugdeseigner fahren offenbar nie selber mit dem Zug wenn die in Urlaub fahren.

Düsseldorf

In Düsseldorf angekommen zeigen alle Schilder dass wir schon am Flughaven sind. Das ist und bleibt eine Lüge. Nein – von hier aus muss man mit der H-Bahn zum Flughafen fahren. Die Alternative wäre der Untergrundbahn, aber das wird nirgends angezeigt. Für die die nicht wissen was ein H-Bahn ist; Es ist ein Zug ohne Logführer. Alles verläuft hier vollautomatisch. Es fährt nicht auf Schienen – nein – es hängt in die Schienen. Hier muss ich zugeben, dass ich mich an diesen Gedanken erst gewöhnen musste – es ging aber recht flott. Der Zug besteht nur aus 2 Wagons und fährt nur 4 Stationen an wonach es bloß in die andere Richtung fährt. Der Fahrt dauerte nur wenige Minuten und alles verlief super gut – wenn man davon absieht, dass ein kleines Mädchen in die automatische Tür geklemmt wurde. War aber eigentlich der Fehler von den Eltern.

© Fmlaursen.dk Der Flughavnen in Düsseldorf ist eigentlich ganz gemütlich – obwohl etwas grösser als was ich erwartet hatte. In meiner Fantasie hatte ich mich etwas wie Billund Lufthaven vorgestellt, aber da scheint Billund doch recht Provinziell zu sein. Wir haben leider den falschen Ausgang gewählt und musste deshalb das ganze Gebäude durchwandern um zum Eincheck zu kommen. Machte aber nicht viel aus denn die war immer noch nicht offen, und es würde doch mindestens 1½ Stunden dauern bis da was passieren würde. Damit hatten wir reichlich Zeit unser mitgebrachtes Essen zu genießen. Zeit war auch da um ein wenig Literatur zu erwerben. Es zeigte sich dass mein Favorit Schriftsteller Clive Cussler ein neues Werk produziert hatte und dann gab es auch noch das neuste vom Unterwasser. Die 1½ Stunden verlief so schnell dass wir nie die Zeit kriegte lange weile zu kriegen. Also konnten wir uns zusammen mit unzähligen Holländern und ein paar Deutschen in die Reihe stellen und darauf warten dass wir bei Air Cairo einchecken konnten die uns nach Hurgada via Frankfurt bringen sollte. Alles verlief glatt und problemlos. Das einzige Problem war dass man uns erzählte, dass wir 45 Euro für Tauchgepäck zahlen musste – beide Strecken. Das war bei weitem nicht dass was in unsere Papiere stand. Da müssen wir sehen was der Reiseveranstalter sagt wenn wir nach Hause kommen – sollten man noch mal 45 Euro verlangen.

1½ Stunden Zeit hatten wir bis wir ins Flugzeug steigen konnten. Eigentlich wollten wir uns irgendwo hinsetzten und dann nur warten, aber als wir eine Vietnamesischer Restaurant vorbeiging wurden wir akut hungrig. Es sah gut aus – das mussten wir einfach probieren. Wir hatten so 15 Minuten was man meinte reichlich war. 5 Minuten würde es dauern das Essen vorzubereiten, und dann hatten wir 10 Minuten um das ganze runterzuschlucken. Sollte dies nicht genug sein würde man das was übrig war einpacken und wir konnten dies mit ins Flugzeug bringen. Dies ist ganz interessant. Wer ein paar Minuten damit verbring über das Essen was bei Air Cairo serviert wird zu lesen wird schnell erkennen, dass dies sicherlich kein großes kulinarisches Erlebnis wird. Also wieso sollte man dann nicht hier vorher was kaufen was gut schmeckt – und das für weniger als 8 Euro (2011). Damit erspart man sich das furchtbare Erlebnis was so manch einer Fluggesellschaft seine Kunden anbietet. Dies ist nur ein Gedanke für die Zukunft. Jedenfalls wurden wir beide schön satt und es hat wundervoll geschmeckt. Man konnte das Essen so scharf kriegen wie man wollte. Wir haben es milde gekriegt, und dann haben wir mit das was auf dem Tisch stand nachgewürzt. Perfekt! Die Erwartung war jedenfalls dass wir den Chili 2 mal genießen konnten.

Trotz Zeitdruck haben wir es auch noch hingekriegt die Blase zu lehren ehe wir borden konnten. Wieder mal muss ich sagen dass ich von Air Cairo positiv überrasch wurde. Selten ist dies so schnell gegangen. Der Flug ist auch Zeitgenau losgeflogen. Nicht schlecht. Das einzige was ich etwas merkwürdig fand war, dass man uns Sitznummern erst ab Frankfurt gegeben hatten. Bis dahin konnten wir sitzen wo wir wollten. Ich konnte da nur Chaos auf uns zukommen sehen. Auf diesem Flieger waren nämlich schon mehrere Passagiere, die erst in Frankfurt aussteigen sollten. Und die hatten fast alle die Plätze wo wir sitzen sollten.

Frankfurt

In Frankfurt wurde das ganze genau so wie ich es erwartet hatte. Chaos ohne Ende. Alles war völlig unkoordiniert. Der Plan war, dass die die weiterfliegen sollten an Bord bleiben sollten. So einfach wie dies sich anhört, genau so schlimm zeigte diese logistische Herausforderung zu sein. Als die Passagiere ausgestiegen waren die nicht weiterfliegen wollten, konnten wir unser Handgepäck finden und unsere neue Plätze finden und dann versuchen es ein bisschen gemütlich zu machen. Dann kam die Mitteilung, dass der Flieger gereinigt werden sollte weshalb wir aussteigen sollten. Also – Jacke anziehen, Handgepäck wieder runter und in Schlange stehen. Lange haben wir da gestanden. Mindestens 15 Minuten ohne die Möglichkeit zu kriegen rauszukommen. Dann nach eine viertel Stunde wurden es uns mitgeteilt dass man es nicht hingekriegt hatte ein Bus für uns zu kriegen. Wir konnten uns deshalb wieder hinsetzen. Du meine Güte kann ich nur sagen. Alle die Punkte die ich Air Cairo gegeben hatte waren alle wieder weg. Es zeigte sich übrigens später, dass Reinigung bei Air Cairo eine Frage vom Austausch von den Papierlappen die an die Kopfstützen festgeklebt sind. Obwohl wir im Flieger saßen ging dass doch recht einfach.

Mit rund 15 Minuten Verspätung hat man uns dann eine Rundfahrt auf das Flughafengelände gegeben um an der Startbahn zu kommen. Dann ging es aber mit volle Kraft voraus Richtung Süden. Ägypten wartet. Der Flieger ist bist zu letzten Platz vollgepackt – so voll dass wir im Gegentakt atmen müssen. OK – ganz so schlimm ist es wohl nicht – aber wer übertreibt macht sich besser verständlich. Service gibt es im Flieger so gut wie nicht. Wer was zu trinken haben will, muss sich das selber holen. Wir kriegen doch nach 2 Stunden Flugzeit was zu essen. Die Geschichten die wir im Internet gelesen haben scheinen nicht ganz falsch zu sein. Man kann das was man hier kriegt essen, aber dann ist auch alles gesagt was gesagt werden muss. Der Nahrungswert ist so gut wie nicht messbar. Der Geschmack ist auch nicht etwas wovon ich sofort nach Hause berichten muss. Runter kam es doch, aber wir haben uns mächtig darüber gefreut, dass wir beim Vietnamesen gegessen haben. Da waren andere schlechter dran.

Die Zeit vergeht, und viele schlafen. Ich habe meinen neu eingekauften PC gefunden und dann haben wir Film geguckt. Wenn man nach Ägypten fliegt, muss man doch was aus Ägypten sehen, und so haben wir den Film Mummies gesehen. Ich glaube ich fand den Film besser als „die Frau“. Zum Glück hat die Natur uns mit ein sehr schönes Gewitter belohnt – was wir uns gern angesehen haben. Der Blitz wurde hier oft benutzt. Als der Film fertig war wurde Sekunden später annonciert, dass der Landeanflug zum Hurgada Airport in Gang war. Perfekter Timing wenn man mich fragt. Es ist aber spät – wir landen wie geplant um 2 Uhr morgens in Hurgada.

Hurgada

Normaller weiße wenn der Flieger landet springen leute aus die Stühle raus und holen deren Gepäck raus. Damit kommen die als erster auch in die Schlange raus die darauf wartet, dass die Tür geöffnet werden kann. Wir haben die Zeit ausgenützt um die nötige Papiere auszufüllen. Erst dann haben wir unser Gepäck gefunden und alles bereit gelegt. Meine Erfahrung ist, dass dies recht chaotisch sein kann – und so sind wir doch ein Schritt voraus. Wir sind fast die letzten die von Bord gehen – und damit auch die letzten die in den wartenden Bus rein steigt. Der Bus ist doch etwas überfüllt – es ging nur so gerade dass wir mitkommen konnten. Vorteil war aber, dass wir bei der Terminal die ersten sind die raus kommen, und damit sind wir auch die Ersten die durch die Immigration kommen. 36 Euro kostet es für zwei (2011) und wenige Minuten später sind wir beim Gepäckband. Genial! Hier erscheinen unsere 3 Koffer sich als die ersten. Der Koffer mit Tauchsachen hat doch was abbekommen. Da fehlt schon ein Handgriff und andere Sachen sehen da auch nicht so gut aus. Das wird sofort gemeldet und Papiere müssen deswegen ausgefüllt werden. Das dauert aber... Da sind wir gespannt ob wir jemals wieder was hören.

Wie Ente mit ihren kleinen Jungen gehen wir dann Richtung Bushaltestelle. Wir reden hier von 4 Uhr morgens. Der Parkplatz ist so gut wie leer, aber die Busse parken alle am weitesten Ende der Parkplatz. Der Fahrer hat offenbar meine Seite über eine Busfahrt auf Teneriffa gelesen. Der hier fährt auch als ob er eine Kopie von Michael Schumacher wäre der sich für der kommende Formel 1 Saison übt. Das war nicht besonders gemütlich. Hauptsächlich weil die Straßen überall mit geschwindigkeitsbegrenzende Verhinderungen ausgestattet war. Ich hatte mehrmals das Gefühl dass keine der 4 Reifen die Straße berührte. Nach einer Stunde sind wir aber da. Am leben und mit all unser Gepäck. Herzlich willkommen im hotel Lotus Bay.

Anmeldung

Bei der Rezeption werden wir von ein sehr frischer junger Man entgegen genommen. Etwas zu frisch für mich. Mehrmals hatte ich Lust ihn die Ohren ein bisschen zu wärmen. Er versuchte aber nur gute Stimmung zu machen – gelingt aber irgendwie nicht so richtig gut. Hier 4 Uhr morgens habe ich irgendwie kein Humor mehr übrig. Ich habe es in mir behalten und nach eine gute halbe Stunde waren wir in unser Apartment. Wir sind dann zum Restaurant gegangen und haben da eine Flasche Wasser gekauft. Das muss bis morgen reichen – da werden wir zum Supermarkt gehen und ein wenig Wasser hier kaufen. Als paradox kann man sagen, dass man uns eine Mahlzeit kostenlos zubereiten wollte. Eine Flasche Wasser hat aber 12 Pfund gekostet. Wir hatten ja nur Halbpension bestellt. Nicht alles ist in dieser Welt so kurz vor 5 Uhr morgens gleich logisch.

Um 5 Uhr sind wir dann ins Bett gegangen – Der Schlaf war nicht besonders gut da wir wussten dass wir in 2 Stunden wieder hoch müssten um Frühstück zu kriegen. Wir waren deshalb etwas nervös dass wir uns verschlafen sollten. Frühstück ist ja nur von 7:00 bis 10:00. Aber so sollte es nicht gehen...